Universität der Künste. Berlin 2018

Neue Gesellschaft für Kunst. Berlin 2019

Kuratiert von Claudia Hummel. Berlin

VHS-Archiv des Instituts Kunst im Kontext. Video 31:45 Min. 2 Bildschirme. Buch mit den Video-Archiv-Bildern


40 Jahre Kunst im Kontext: der Weg eines Instituts

Der postgraduale Master „Art in Context“ der Fakultät Bildende Kunst der Universität der Künste Berlin wird in diesem Jahr 40 Jahre alt. Im April 1978 kamen die ersten Studierenden in den damals als „Modellversuch Künstlerweiterbildung“ bezeichneten, in seiner Anlage einzigartigen Studiengang. Um dieses Jubiläum zu feiern und gleichzeitig die Geschichte des Instituts für Kunst im Kontext, an welchem der postgraduale Masterstudiengang „Art in Context“ studiert werden kann, in den Blick zu bekommen, findet vom 1. bis zum 21. Dezember 2018 in der Haupthalle des UdK-Gebäudes in der Hardenbergstraße 33 eine Ausstellung statt.

Basierend auf einer ersten Zeittabelle zur Institutsgeschichte, die Katja Jedermann – von 1980 bis 2012 Mitgestalterin und Lehrende im Studiengang – gemeinsam mit Studierenden entwickelt hat, zeigt die Ausstellung zentrale Meilensteine dieser vierzigjährigen Bildungsgeschichte, die zugleich bis 1989 eine spezifisch Westberliner Geschichte war. Sichtbar wird dabei jener Teil der Geschichte, der sich in Texten, Bildern oder Büchern materialisiert hat, nach außen hin agierte und anhand der im Institut vorhandenen Archivmaterialien rekonstruiert werden konnte. Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt deshalb auf einer Auswahl von Projekten, die gemeinsam von Lehrenden und Studierenden in den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Kontexten realisiert worden sind. Vorgestellt wird zudem eine Auswahl an Publikationen, um die zugrundeliegende diskursive Arbeit der Lehrenden mit einfließen zu lassen.

Beides zusammen erlaubt einen Blick auf Themen und Arbeitsweisen, die in den vergangenen 40 Jahren am Institut für Kunst im Kontext eine Rolle gespielt haben. Gesellschaftliche Zeitstimmungen und politische Fragen werden spürbar, künstlerische, pädagogische und politische Haltungen der im Studiengang Agierenden ebenso. Auch Wiederholungen von Fragestellungen quer durch die Zeit beginnen sich abzubilden, sowie ästhetische Vorlieben, die sich im Feld von „Kunst im Kontext“ zeitspezifisch entwickelt haben. Deutlich wird dabei, wie dieser künstlerische Studiengang von den Menschen, die ihn umgesetzt haben, geprägt wurde. Deutlich werden auch die mannigfaltigen Verbindungsmöglichkeiten von Kunst und Kontexten, die hier auch zugleich ein Stück Stadtgeschichte Berlins beinhalten. Im Rahmen von Blockseminaren und dem Veranstaltungsprogramm „Art in Context Now“ wird die Ausstellung aktiviert und die Geschichte des Studiengangs reflektiert und weiterentwickelt.

Kuratiert wurde die Ausstellung von Claudia Hummel, wissenschaftliche Lehrkraft am Institut für Kunst im Kontext. Umgesetzt wurde sie mit einem Team von aktuell und ehemals am Institut studierenden Künstlerinnen und Künstlern.

Die Ausstellung „40 Jahre Kunst im Kontext: der Weg eines Instituts“ beinhaltet eine erste Fassung der Auseinandersetzung mit der Institutsgeschichte. Weiterentwickelt, in zweiter Fassung, medial, künstlerisch und um die Schnittstellen zur nGbK (Neuen Gesellschaft für Bildende Kunst) ergänzt, wird die Ausstellung unter dem Titel
„40 Jahre Kunst im Kontext. Positionen, Schnittmengen, Kommentare“ vom
16. Februar bis zum 17. März 2019 in der nGbK, Oranienstraße 25, 10999 Berlin
zu sehen sein.

Universität der Künste Berlin
Haupthalle Hardenbergstraße 33, 10623 Berlin


Eine Ausstellung des Instituts für Kunst im Kontext der Universität der Künste Berlin in Kooperation mit der nGbK

nGbK. Oranienstraße 25. 10999 Berlin

Die Geschichte des Instituts für Kunst im Kontext an der Universität der Künste Berlin nahm im Westberlin der 1970er Jahre ihren Anfang. Ausgehend vom Künstlerkongress im Jahr 1971 zeichnet die Ausstellung den Entstehungsprozess des einst als »Modellversuch Künstlerweiterbildung« bezeichneten Studiengangs nach. Im April 1978 kamen die ersten Studierenden zum Weiterbildungsstudiengang, der damals in einem Gebäude in der Köthener Straße, nahe dem Grenzgebiet am Potsdamer Platz, untergebracht war. Das Ziel des Modellversuchs war es einerseits, Kunst zu demokratisieren, das heißt Kunst- und Kulturinstitutionen für alle zu öffnen, künstlerische Ausdrucks- und Handlungsformen an Nicht-Künstler_innen zu vermitteln und künstlerische Fähigkeiten für die Sichtbarmachung von Interessen marginalisierter oder disprivilegierter Gruppen in ihren gesellschaftlichen Verhandlungen zur Verfügung zu stellen. Andererseits ging es um die Entwicklung und Ausgestaltung des Arbeitsbereichs der Kulturarbeit und somit darum,
künstlerische Handlungsfelder in der Gesellschaft zu erschließen und Verdienstmöglichkeiten für Künstler_innen zu schaffen.

Die Ausstellung zeigt zentrale Meilensteine dieser vierzigjährigen Bildungsgeschichte, deren Anfänge entscheidend von den linken und gesellschaftskritischen Positionen einer kleinen Gruppe engagierter Lehrender geprägt wurden. Zu ihnen gehörte auch Katja Jedermann, eine Mitgestalterin im Studiengang von 1980 bis 2012 und ein frühes Mitglied der nGbK. Ihr Engagement ermöglichte zahlreiche Schnittmengen zwischen dem Institut für Kunst im Kontext und der nGbK. In der Ausstellung werden die Kooperationen der beiden Institutionen hervorgehoben, und so rückblickend die Relevanz zeitspezifischer Fragestellungen, Diskurse und künstlerischer Arbeitsweisen, die zwischen 1978 und 2018 bearbeitet und entwickelt wurden, verdeutlicht.

Die gezeigten Projekte und Publikationen werden mit audiovisuellen Fundstücken aus dem Archiv des Instituts für Kunst im Kontext ergänzt. Kommentiert und aktiviert wird die dokumentarische Schau durch verschiedene künstlerische Arbeiten und Interventionen aktueller und ehemaliger Studierender des Instituts. In einer Filmwerkstatt, die Teil der Ausstellung ist, wird die Archivarbeit laufend fortgesetzt.

Die Realisierung der Ausstellung wurde unterstützt von:
Bettina Allamoda, Miguel Azuaga, Leonie Baumann, Christiane Boese, Carolin Braack, Karin Dannecker, Jula Dech, Juan Pablo Diaz Moreno, Dietmar Ebbers & Team, Stefanie Endlich, Michael Fehr, Ev Fischer, Heike-Karin-Föll, Lisa Glauer, Helmut Hartwig, Jörg Heiser, Renate Herter, Anne Hoelck, Volker Hoffmann, Katja Jedermann, Wolfgang Knapp, Petra Kübert, Kristina Leko, Seraphina Lenz, Malve Lippmann, Nanna Lüth, Klaus Mantze, Carmen Mörsch, Annika Niemann, Christiane Post, Anne Randel, Teresa Reichert, Merle Richter, Anja Sommer, Judith Willkomm, Anna Zosik u.a.