radices agere _ wurzeln schlagen _ part 2_ le jardin peint

Mézières. CH. 2015 et 2016

Ausschnitt Tapete Musée papier peint. Mézières. CH
Christiane Hamacher

radices agere _ wurzeln schlagen _ part 2_ le jardin peint. mézières. FR

Isabel Moesch Clematide. Elke Pahud de Mortanges. Christiane Hamacher

Kontext

Strukturen, Linienführungen der Tapeten im Innenraum des Museums Mézières ergeben die Rhythmen, Orte und Wege in der Gartenanlage hinter dem Museum. Die Formen im Aussenraum und deren Bepflanzung erzeugen ein Echo auf das, was im Innenraum des Museum gezeigt und gelebt wird im Rahmen des Projektes L’UTOPIEe.

Im Garten soll ein belebter, sinnlich erfahrbarer Raum entstehen. Ein inszeniertes kommunikatives Sinnsystem. Die Heterotopie. Der AndersOrt.

Tapetenstrukturen

Das Erstellen einer Struktur als naturbeherrschendes Element des Gartens leitet sich heraus der Geschichte der Gartengestaltung. Geordnet, strukturiert in der Landschaft stehend.

Wir haben ein Tapetenmuster ausgewählt, das in mäandernder Form die Fläche des Feldes hinter dem Museum bespielt. Das Innen öffnet sich in den Aussenraum. Eine grosse Zeichnung. Linienformen ergreifen Raum. Sie ergeben eine Bodenzeichnung, die an die ausgestellten Werke im Inneren des Hauses erinnert.

Pflanzenauswahl

Pflanzen auf den ausgestellten Tapeten inspirieren uns, im Garten mit deren Auswahl im Aussenraum formal und inhaltlich zu reagieren. Wir erarbeiten einen experimentellen Raum, der prozesshaft und in partizipativer Form weiterentwickelt, gestaltet und genutzt werden kann und soll.

Essbare Pflanzen

Diese Flächen werden mit ausschliesslich essbaren Pflanzen bepflanzt. Die Farbwahl des Blattwerkes und der Blüten ist graublättrig, silbrig schimmernd und möglichst weiss blühend. Grosse Blattformen überstrahlen das Zartgezeichnete der umgebenden Pflanzen, die aus der Rasenwüste heraus entstehen. Die essbaren Pflanzen ermöglichen partizipative Projekte, vom gemeinsamen Kochen in Form von vermittelnden Formaten in der Umgebung und der Nachbarschaft, bis zum gemeinsamen Erntefest, dem Einmachen und Konservieren.

Das Utopische liegt in der partizipativen und bildhaften, experimentellen Form unserer Anlage des Gartens, im Wiederentdecken der Pflanzenwelt als Nahrungsquelle, als gemeinschaftliches Erleben und dem Gemüsebau als Urform des Gartens. Engagierte Initiativen können mit Beteiligen erarbeitet und durchgeführt werden. Die Vielfalt von Saatgut sollte ein Thema sein.

Auswahl Pflanzen

Wermuth (Artemisia)

Salbei (Salvia)

Artischocke (Cynara scolymus)

Kohl (Brassica)

Kohlrabi (Brassica oleracea)

Blumenkohl (Brassica oleracea)

Funkie (Hosta)

Engelwurz (Angelica archangelica)

Glockenblume (Campanula carpatica))

Distel (Erynium alpinum und agavifolium)

Nelke (Dianthus)

Kardy (Cynara cardunculus)

Lein (Linum)

NZZ. 01.10.2015